ÜBER PSYCHOTHERAPEUTEN UND PSYCHOTHERAPEUTINNEN


Wer ist was?

Das zu erfahren ist nicht ganz einfach, weil die Berufsbezeichnung nicht einheitlich und bis heute nicht ganz befriedigend geregelt ist.


Ein Psychotherapeut, eine Psychotherapeutin hat eine oder mehrere langjährige Spezialausbildungen in Psychotherapie absolviert, die zur Ausübung des Heilverfahrens Psychotherapie berechtigt. Meistens sind es PsychologInnen oder PsychiaterInnen, die diese Spezialausbildung in Psychotherapie lernen oder gelernt haben. Man erkennt sie am geschützten Titel der beiden Psychotherapeutenverbände "PsychotherapeutIn SPV" oder "PsychotherapeutIn FSP".

Ein Psychiater, eine Psychiaterin hat eine Medizinstudium und eine spezialärztliche Weiterbildung in psychiatrischen Kliniken hinter sich.

Ein Psychologe, eine Psychologin hat an der Universität (lic. phil. I) oder an einer Fachhochschule (dipl. Psychologe IAP) das Psychologiestudium absolviert. Das berechtigt zu Tätigkeiten wie psychologische Beratung, Berufsberatung, Testpsychologie, Supervision oder andere.

Inzwischen haben viele PsychologInnen und PsychiaterInnen eine psychotherapeutische Spezialausbildung erworben, aber viele haben noch keine! Es ist deshalb ratsam, sich vor dem Anfang einer Psychotherapie nach der Ausbildung des/der Psychotherapeut/in zu erkundigen.


Wie finde ich einen geeigneten Psychotherapeuten oder eine Psychotherapeutin?

Das ist tatsächlich ein nicht einfaches Unterfangen!
Wenn Sie eine mittelfristige Psychotherapie erwägen, sollten Sie sich im klaren sein, ob die therapeutische Arbeit ausschliesslich über das Gespräch oder ob Körperarbeit mit einbezogen werden soll. Im letzten Fall müssen Sie eine/n KörpertherapeutIn aufsuchen.
Lassen Sie sich von Bekannten, die eine gute psychotherapeutische Erfahrung gemacht haben oder von einer Psychotherapieplatz-Vermittlungsstelle (z.B. Psychotherapieplatz-Vermittlung des FSP oder SPV) drei oder mehr Adressen von PsychotherapeutInnen geben. Achten Sie dabei darauf, dass es PsychotherapeutInnen mit genügender Ausbildung sind, was Sie an der Bezeichnung PsychotherapeutIn FSP oder SPV erkennen können. Sie können aber auch mich nach Adressen fragen.

Vereinbaren Sie im gleichen Zeitraum die Vorgespräche mit den  verschiedenen PsychotherapeutInnen. Das ist zwar etwas aufwändig, ist aber für Ihre Beurteilung wichtig. Sie werden im Vergleich leicht erkennen können, mit welchem/r PsychotherapeutIn Sie am liebsten arbeiten würden, weil Sie das Gefühl haben, der oder die könne Ihr Problem gut erfassen, sei einfühlend und wirke kompetent. Verlassen Sie sich dabei gut auf Ihr Empfinden!
Im Vorgespräch wird der/die PsychotherapeutIn erfahren wollen, welches Problem Sie behandeln möchten. Sie Ihrerseits können den/die PsychotherapeutIn alles fragen, was für Sie wichtig ist: die Ausbildung, die Art des Arbeitens, die mögliche Dauer, die Kosten, der Beginn und die Therapiezeiten, ob er/sie in der Behandlung Ihres Problems Erfahrung hat und anderes. Das ist ganz natürlich und es ist Ihr Recht, all dies in Erfahrung zu bringen und es ist nicht ein Ausdruck von unnötigem Misstrauen.


Bedenken Sie auch, wenn Sie eine Psychotherapie angefangen haben und Sie mit dem Verlauf nicht zufrieden sind, dass Sie Ihr Unbehagen oder die Unzufriedenheit immer ansprechen. Wenn Sie mit dem/der PsychotherapeutIn keine Lösung finden, ist es auch Ihr Recht, die Behandlung abzubrechen. Das sollten Sie aber ganz offen ansprechen.


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